09-10-08
Lieber Herr Molitor,
leider konnte ich nicht alles auf Ihrer Homepage lesen, weil ich derzeit nur Internet-Akzess übers Internetcafe habe.
Aber: Beim Hineinsegen in Ihre Homepage, speziell auf die Seiten von den Klees, sind mir die Tränen gekommen. Weil das Ende dieser beiden tüchtigen Seeleute doch sehr tragisch verlaufen ist. Und weil ich natürlich auch an uns und viele andere denken muß, die ähnlich blauäugig das bürgerliche Leben ohne große Rückversicherung verlassen haben (in meinem persönlichen Fall aber das noch rechtzeitig rückgängig gemacht habe). Aber möglicherweise steht dann am Ende des Lebens ein großes Pluszeichen da - menschlich gesehen.
Mich hat die Geschichte auch deshalb berührt, weil um mich herum einige Segler sind, bei denen sich ein ähnliches Ende abzeichnet und man doch machtlos ist, das zu verhindern.
Sie machen sich ganz sicher verdient, wenn sie mit Ihren Seiten versuchen, die Erinnerung an die beiden wach zu halten. Ich wünschte mir, dass es viel mehr Leute wie Sie geben würde.
Ich bin den Klees zweimal begegnet, jedes Mal auf Ausstellungen. Einmal, als sie ihr Buch "Und immer wieder liegt mal Land im Wege" (oder so ähnlich) vorstellten. Aber leider ist es, wie häufig bei diesen Gelegenheiten zu keinem tieferen Gedankenaustausch gekommen.
Was ich persönlich am meisten bewundert habe, war die Tatsache, dass die Klees bescheiden genug waren, auch nach der Weltumsegelung weiter auf ihrem doch sehr kleinen Schiff (aus heutiger Sicht) zu leben. Soviel ich mich erinnern kann war das eine Dehler Optima und Friedel Klee war auch mit dieser Firma irgendwie liiert (als Angestellter? Richtig?). So war es folgerichtig, dass er diesem Schiff die Treue hielt.
Schließlich: Nachdem sich heute die Zahl der Weltumsegler vervielfacht hat, wird es in Zukunft zahlreiche Fälle geben, wo das Leben wirtschaftlich so ausklingt wie bei den Klees. Fraglich, ob alle das mit soviel Anstand hinkriegen.
Viele Grüße aus Malaysien
Bobby Schenk
Bobby Schenk
http://www.yacht.de/schenk/index.shtml